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Eine Antwort habe ich noch nicht gefunden, aber inzwischen eine kleine Ahnung. 

Schon als kleines Mädchen habe ich eine Sehnsucht zu meinem indonesischen Opa verspürt, den ich aber erst als junge Frau richtig kennenlernen durfte. Das erklärt vielleicht das Phänomen, dass ich ein stets andauerndes Fernweh in mir trage und ich mich sehr früh anfing zu fragen, wo ich hingehöre. 

Sport macht eine wichtige Komponente meines Lebens aus und das seit Kindheitstagen an. 

Mit knapp vier Jahren habe ich Rhythmische Sportgymnastik für mich entdeckt, fand darin meine große Erfüllung und eh ich mich's versah, steckte ich in der Leistungsriege und war dem Sport verfallen. Bis heute. 

Da ich diesen noch sehr exzessiv betrieb, gelang ich irgendwann an meine körperlichen Grenzen und musste zwangspausieren. 

Mein Weg führte mich zu einer renommierten Frankfurter Ballettschule, an der ich eine klassische, berufliche Vorausbildung absolvierte. Darin steckte eine gewisse Komik, denn eigentlich wollte ich mein Sportpensum drosseln, aber die Vorstellung, mich als Tänzerin auf der Bühne zu verwirklichen, sogar auf beruflicher Ebene, war schlicht und ergreifend größer. Letztlich war für mich der Spagat zwischen Schule und Ausbildung nicht mehr zu meistern und so entschied ich mich, schweren Herzens, gegen das Tanzen. 

Dadurch hat das Thema Sport aber nicht an Bedeutung verloren, wenngleich es an neuen Facetten gewann. So gern ich mich damals den sinnlichen und ästhetischen Tanzbewegungen hingab, so sehr liebe ich es heute, durch Kraft-, Fitness- und Ausdauertraining über meine Grenzen zu gehen. 

Nach meinem Abitur schlug ich erstmal die akademische Laufbahn ein, tat das aber nur, um mein Umfeld vordergründig zufrieden zu stellen. Tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich auf die Bühne gehöre. Ich wusste, dass es mir nur als Künstlerin gelingen wird, meine Sehnsucht zu kanalisieren, mich auszudrücken, frei zu fühlen. Mit dieser Erkenntnis brach ich, dem äußeren Widerstand zum Trotz, mein Studium ab und bewarb mich, erfolgreich, an der Schule für Schauspiel Hamburg. So besann ich mich auf das, was mir mein Herz in all den Jahren unentwegt zuflüsterte: Ich werde Schauspielerin. 

Und auch wenn dieser Weg seine Herausforderungen mit sich bringt, schenkt er mir all das, wonach ich mich immer sehnte: Lebendigkeit, Intensität, Adrenalin und Leidenschaft. 

Ich will nichts anderes mehr.


Ich will spielen, spielen, spielen...

Biografie: Text
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